
Das Werk der indonesischen Künstlerin Karina Roosvita Indirasari bewegt sich zwischen Erinnerung und Gegenwart, zwischen sichtbarer Geschichte und ihren unsichtbaren Rändern. Ausstellungseröffnung:
In ihren bisherigen Arbeiten – Installationen, Objekten und textilen Kompositionen – verbindet sie persönliche und kollektive Narrative, in denen kulturelles Erbe, Migration und Geschlechterrollen miteinander verwoben sind. Sie fragt, wie Geschichten weitergegeben, überliefert und transformiert werden, und welche Formen des Erinnerns jenseits des Dokumentarischen möglich sind. Ihre Kunst ist weniger Illustration von Geschichte als vielmehr ein Prozess des „Erhellens“ – ein Versuch, das, was im Schatten liegt, neu zu betrachten.
In „Shadow of Being“, einer eigens für die Ausstellung geschaffenen Installation aus mehreren neuen Werkgruppen, richtet Indirasari den Blick auf ein historisches Ereignis, das für die politische Selbstbestimmung des Globalen Südens von zentraler Bedeutung war: die Asien-Afrika-Konferenz von 1955 in Bandung, die sich heuer zum 70. Mal jährt.
Biografische Notiz
Karina Roosvita Indirasari, geboren in Surabaya (Indonesien), lebt und arbeitet in Yogyakarta. Sie studierte Bildende Kunst am Institut Seni Indonesia und nahm an mehreren internationalen Residenzprogrammen teil, darunter 2023 das St.A.i.R.-Projekt des Landes Steiermark in Graz. Ihre Arbeiten wurden in Indonesien, Malaysia, Deutschland und Österreich gezeigt. Indirasaris künstlerische Praxis bewegt sich zwischen Installation, Textilkunst und partizipativen Projekten. Im Mittelpunkt steht stets die Frage, wie Erinnerung – insbesondere weibliche und postkoloniale Erinnerung – in visuelle Formen übersetzt werden kann. Sie nutzt traditionelle Materialien und Techniken als Ausgangspunkt, um Themen wie Spiritualität, Geschlecht und kulturelle Transformation in eine zeitgenössische Bildsprache zu überführen.
Eine Ausstellung des Afro-Asiatischen Instituts